Sonntag, 10. Juli 2016

2016

Das Jahr 2016 ist bisher durch zahlreiche Funde auf Baustellen geprägt. Im Berliner Mauerpark konnten im März eine Koralle aus dem Silur, eine Koralle, eine Bryocoe, ein Stück Seelilie und Bärlapp-Kalksinter aus dem Devon, eine Koralle und eine Muschel aus dem Jura und ein Korallen-Oolith aus dem Paläozän geborgen werden. In Potsdam gesellte sich eine Silur-Koralle hinzu. In Spandau (Moritzstraße) zeigte sich ein Ceratit aus dem Muschelkalk. Anfang Juli kamen ein Kieselschwamm und ein Haizahn? (oder dorch nur Kalkschwamm?) aus der oberen Kreide zum Vorschein.

Der Sommerurlaub ging in diesem Jahr nach Vilnius und über Sovietsk / Tilsit schließlich nach Pionerski / Neukuhren an die russische Ostsee. Trotz der Anstrengungen dieser Reise waren ale Famiienmitglieder begeistert. Vor 30 Jahren war Bettina in Vinius als 16-Jährige, nunmehr ist unsere Tochter Wanda (Vandute) im selben Alter. Die Familie von Frau Dr. Aleksandra Barzilauskiene war wie im vergangenen Jahr, als ich mit Karl auf Baltkum-Trip war, sehr fürsorglich und schien uns adopiert zu haben. Nun möchte ich mich aber mehr den geologischen Themen zuwenden.
Vilnius ist relativ hügelig, es ist bizarr, was die Eizzeit hinterlassen hat. Im Geschiebe finden sich neben Graniten aus Finnland überwiegend Kalkgesteine aus dem Ordovizium und Silur (Estland) sowie Pflnzenfossilien aus dem Devon (Lettland) Auf dem Weg zu den "3 Kreuzen" sichtete ich eine Orthocere aus dem Ordovizium. Da ich diese nicht schadlos hätte bergen können, ist die kurz unterhalb des Gipfelsimmer noch zu entdecken. Am Hangfuß konnte ich dafür Crinuidenkalk und Tentakulithen-Quarzit aus dem Silur sowie verkieseltes Holz einer Urfarnpflanze des Devons bergen.
Am geographischen Mittelpunkt Europas - 19 km nördlich von Vilnius gesellte sich eine Brachiopode aus dem Ordovizium hinzu. Am grünen See fand ich ebenfals eine zusaammen mit einer Silur-Koralle.
Der Strand von Pionerski barg Bernstein (auch ein Stück mit Moossporen). In Yantarni wird Bernstein abgebaut. Yantar heißt auf russisch Bernstein.
Aus der Kreidezeit fand ich neben Belemniten und Kalkschwämmen auch eine Qualle. Eine dünne Kalkablagerung hat den Schirm, den Mund und die Tentakel sichtbar gemacht! Das Ordovizium war mit Trilobiten (Asaphus) und Schnecken vertreten. Das Silur war sehr reichhaltig - zahlreiche Trilobiten (Diacalymene), Schnecken, Brachiopoden, Muscheln,  Moosierchen und Korallen. Auch über Pflanzenreste mit Muchelbruch und einer Brachiopode und einer Fischflosse aus dem Devon-Sandstein war ich sehr erfreut. Zu erwähnen wäre noch ein Topas in Quarzporphyr.





 


Freitag, 13. Mai 2016

2015

Die ersten Fossilien sammelte ich in Gera-Trebnitz, da ich geschäftlich in der Gegend zu tun hatte. Muscheln, Brachiopoden und Moostierchen aus dem Perm gibt es nicht an viele Stellen.

Mit einem Arbeitskollegen von Betti unternahm ich eine Reise in das Baltikum. Wir besuchten in Estland die schöne Mittelalterstadt Thallin, den Lahema-Nationalpark und das Ostseebad Pärnu. Im und am Lahema-Nationalpark war der Reichtum an Fossilien aus dem Ordovizium beinah so groß, wie auf Öland.

In Pärnu las ich vielleicht die einzigen vorhandenen Fossilien auf - Korallen und Brachiopoden aus dem Silur und Brachiopoden aus dem unteren Devon.

In Lettland paddelten wir in Sigulda und bewunderten die roten devonischen Sandsteinfelsen. In Riga nahm ich mir Devon-Schnecken von einem "Schneckenberg" in einem Park mit. In Lettland besuchten wir als erstes die Kurische Nehrung. Ein paar kleine Bernsteine nebst Zapfen aus dem Tertiär sprangen dabei heraus. Es gab aber auch Silur-Korallen - meistens Thecia, vereinzelt Favosites. Den Abschluss bildete die barocke Stadt Vilnius - das Rom des Nordens. Dabei begleitete uns die Familie von Frau Dr. Barcilauskene, eine berufliche Bekanntschaft meines Schwiegervaters.

2014

Das Jahr begann mit ein paar kleinen Zufallsfunden auf Wanderungen im Harzvorland (Kreide-Ammonit), bei Osterfeuer (Muschelkalk) und während der Arbeit (Silur-Tentaculith und Moostierchen).

Ein wunderschönes Wochenende verbrachte ich allein mit Betti am Nordkap der Insel Hiddensee. Dabei konnte ich ungestört Fossilien aus dem Ordovizium, dem Silur, der Kreide und dem Tertiär auflesen.

Im Sommer verbrachten wir den Urlaub in Boltenhagen an der Ostsee. Dort konnte ich schöne Trilobiten aus dem Ordovizium bergen. Weitere Fossilien aus dem Kambrium, dem Silur, dem Devon, der Kreide und dem Tertiär konnte ich ebenfalls auflesen.


In Dresden bei einem Abstecher von ener Baustelle saammelte ich Kohlepflanzen aus dem Karbon sowie eine Muchel und eine Schnecke aus der Kreide. Während einer Draisinentour bei Templin entdeckte ich einen Panzerfisch aus dem Devon mit Trilobitenrest sowie eine silurische Orthocere.


In den Herbstferien besuchten wir Capri, Pompeji, Heraculaneum und den Vesuv. Neben vulkanischen Gesteinen konnte ich fossile Zeitzeugen bergen, die hauptsächlich aus dem Tertiär stammen. Kurz vor Jahresende hatte ich Zeit, die Kiese an einer Einfahrt bei einem Freund von Wieland in Buch zu plündern - ein Panzer eines Panzerfisches aus dem Devon, eine Orthocere und ein Trilobitenschwanz aus dem Ordovizium kamen zum Vorschein. Insgesamt war das Jahr relativ fischreich.




2013

Dank einer Freikarte für ein Wochenende Kinderbetreuung durch Conny und Steffen hatte ich mit Betti mal die Gelegenheit, nach Greifswald zu fahren. Wir besuchten Caspar David Friedrich und die Ostsee. Auf der Insel Riems (Nähe Insel Koos) sammelte ich die ersten Fossilien des Jahres aus dem Kambrium, Silur und Devon.
Mit Wieland und einem seiner Freunde konnte ich letztmalig eine kleine Exkursion - nach Rüdersdorf - unternehmen und etwas Muschelkalk auflesen.

Den Sommerurlaub verbrachte die Familie in Frankreich. Über Indianerzelte auf dem Vogelsberg, einem Abstecher zu Tante Gisela und Onkel Karl-Heinz, einer Übernachtung bei Renate in Heidelberg und einem ersten Zwischenstopp im Norden von Frankreich steuerten wir die Loire an und verbrachten dort eine Woche. Wir besuchten viele Schlösser sahen uns Erfindungen von da Vinci an und flanierten durch blühende Gärten. Einige versteinerte Erinnerungen aus Kreide und Tertiär vielen dabei in meine Hände.


Den "Rückweg" wählten wir über Wimereux bei Ambleteuse am Ärmelkanal. Dort verbachte Betti 1995/1996 ein halbes Jahr. Die Steilküste war voller Fossilien aus dem Jura und der Kreide. Dabei stolperte ich beinah über einen Fuß eines Therapoden-Sauriers im "Wealden-Sand" der unteren Kreide.







Montag, 9. Mai 2016

2012

In diesem Jahr unternahm ich mit Wieland gleich zwei Exkursionen. Die erste ging im Sommer nach Hannover, wo ich einen Freund und ehemaligen Studienkomilitonen besuchte. Auf dem Weg von Wernigerode aus machten wir zunächst Halt am Rammelsberg von Goslar und fuhren in den Berg ein. Mit Wünschelrute entdeckten wir von oben die unterirdische Tunnelstrecke. Die erste Fossilientour nach Misburg war verregnet. In einem kleinen Regenloch von einer halben Stunde konnte ich jedoch einige schöne Kreidefossilien (Seeigel, Muscheln, Ammonit und Pflanzenfossilien) auflesen, obwohl wir nur am Rande der Grube waren.


In Hameln besorgte ich Wieland eine Flöte, mit der er unsere kleine Wanderung durch das Wiehengebirge bei Schloss Schaumburg begleitete. Unterwegs las ich einen Seeigelstachel und eine Muschel auf, nach einer Stärkung im Schloss fand ich noch einen Schachtelhalm und eine kleine Koralle. Bevor wir unser Auto erreichten, kamen wir an einer Stelle vorbei, die reich an Ammonitenresten war. Als ich dann einen Saurierzahn aus der Erde klaubte, stieg auch bei Wieland das Interesse am Buddeln. Zum Schluss fand ich noch eine schöne große Koralle - danach ging es in den Dinosaurier-Park.



Das Baden am Steinhuder Meer war etwas enttäuschend, da das flache Gewässer erschreckend veralgt war. Viel schöner war auf dem Rückweg ein Bergsee im nördlichen Harzvorland bei Sommerschenburg. Der Berg bestand aus eisenhaltigen Jurafossilien.



Den Sommerurlaub verbrachten wir in Arnstadt in Thüringen. Wir besuchten die Wartburg, die Drei Gleichen, das Bratwurstmuseum und machten eine Autowanderung durch den verregneten Thüringer Wald nach Oberhof. Ich zeigte der Familie mein ehemaliges Kartiergebiet. In diesem Urlaub war jedoch die Fossilienausbeute bescheiden. Ein Kurztripp nach Usedom brachte noch Jura-und Tertiär-Fossilien.


Die Herbstexkursion mit Wieland  ging in das Dreiländereck. Nach Zwischenaufenthalt an einem Braunkohlenbagger bei Freienhufen besuchten wir zunächst Freunde in Dresden. Weiter ging die Tour über Decin und dem Oybin nach Zittau. Die Funde waren im Wesentlichen vulkanisch geprägt, lediglich in Zittau fand sich auch pflanzliches Material aus der Braunkohle. Auf dem Rückweg besuchten wir noch Freunde auf dem Vulkanberg in Stolpen.

2011

Das Jahr 2011 startete mit zwei Mauerfossilien. Eine Muschel und ein Orthocerenpäärchen hatten eine sehr bewegte Geschichte. 1990 wurden sie offensichtlich aus der Mauer befreit, die zwischen Wedding und Prenzlauer Berg in Berlin bestand.
Auf der Baustelle Wendenschlossstraße fand ich Karbon-Pflanzen, die möglicherweise aus Katowitze nach Berlin verbfrachtet wurden, wo Roh-Steinkohle zur Wärmegewinnung verbrannt wurde. Es sollten nicht die letzten Karbon-Fossilien dieses Jahres sein.
Zunächst aber muss ich von unserer Schwedenreise berichten. Wir mieteten uns in Sassnitz ein Wohnmobil und setzten über nach Trelleborg. Nach einem Besuch von Wallander in Ystat reisten wir bald in das Landesinnere von Schonen. Wir machten Halt auf der Insel Ivö-Klack und spazierten zu einer Kaolingrube. Diese barg wunderschöne Kreidefossilien, die mit Kaolinit aus dem Tertiär belegt waren.

Nach einem Zwischenaufenthalt an einem See bei Rothmen steuerte ich die Familie nach Öland - dies musste einfach sein. Es ist schon irgendwie eine Wiege der Entstehung von vielfältigem Leben auf der Erde. Weltweit gibt es nur wenige Stellen, wo man Fossilien aus dem Kambrium in der Vielfalt begegnet. Besonders reichhaltig ist aber auch das Ordovizium mit Trilobiten und Tintenfischen sowie Grabfüßer, Echinodermen, Kalkalgen und Brachiopoden. Über riesige Tintenfische (Orthoceren) stolpert man ständig auf der Insel.

Bildunterschrift hinzufügen
Nach Öland ging es weiter zu Pippi Langstrumpf und eine tiefe Schlucht ("Höllenschlund"), die möglicherweise Astrid Lindgreen zu "Ronja Räubertochter" inspirterte. Am Vetternsee war das Wasser eisig. Mein Jüngster las mir dabei einen schönen eingerollten Tintenfisch auf. Auf der Rückreise besuchten wir ein "Horn", welches einen "Tripelpunkt" zwischen "Oslograben" und Tornquist-Störung darstellt. Südlich davon - am Schloss Sofiro mit Blick auf Hamlets dänische Helsinborg - waren Jura-Tone verbreitet. Mit etwas Glück konnte ich im strömenden Regen ein paar Cycadeen-Blättchen pflücken.
Vom Urlaub zurück gab es ein paar schöne Funde aus dem Ordovizium und Silur am Dämeritzsee von Erkner, während Bohrungen für Erdwärmesonden abgeteuft wurden. Aufgrund der vielen Bilder aus Schweden vezichte ich hier auf ein Foto. Nicht verzichten möchte ich auf das Bild mit den Pflanzenfossilien und eine Wanze aus dem Karbon, die ich in 1000 m Tiefe aus der Steinkohle von Botrop während einer VBGU-Exkursion geangelt habe. Erwähnt werden soll hier auch die erste Exkursion mit Wieland zum Kyffhäuser und nach Jena entlang der Unstrut. Neben viel Gips und Anhydrit sind ein paar Schneckchen und ein schöner Kelch einer Seelilie aus dem germanischen Trias zu erwähnen.



2010

Die Frühjahrsexkursion des VBGU bot mir einen Einblick in den Kupferschiefer in über 1000 m Tiefe. Auch die darüber lagernden Salze waren interessant.
Mit den Sammeln von Fossilien kam ich aber erst in den Sommerferien richtig in Gang, als wir zunächst in Lychen (Fund eines Höhlenbär-Zahnes aus dem Quartär) und anschließend auf den Spuren von "Hände weg von Missesippi" waren. Die Spielszenen wurden im Naturschutzgebiet "Großer Schalsee" in Mecklenburg gedreht - Funde: Tertiär-Muschel am See, Kreide-Ammonit am Klipperbusch-Hof und Orthocerenkalk bei "Oma". Wir besuchten aber auch Boltenhagen mit Devon-Pflanzen und Kambrium-Fossilien und die Insel Pöhl mit Trilobiten, Seelilien und Kalkalgen aus dem Ordovizium sowie Tintenfische und Brachiopoden aus dem Silur und einem Kreide-Kalkschwamm.


2009

Die Reise in die Cevennen nach Südfrankreich und anschließend ins Heidiland der Schweiz bot vielfältige Möglichkeiten der Fossiliensuche. In der Nähe des Mittelmeeres hatten sich zahlreiche Tertiär-Fossilien angesammelt. Aus dem Französischen Jura konnte ich einen Pfeilschwanzkrebs und einen Ammoniten bergen, aus der Kreidezeit fand ich Ammonitenreste, eine Muschel, einen Krebsschwanz und eine Kalkalge. Ein Trip nach Champclauson an den Südrand des Zentralmassives bot mir einen Einblick in einen Urwald aus dem Karbon. Die Schweiz beglückte mich mit Trias-Fosslien (Rhät mit Ammoniten, Brachiopoden, Muscheln, Korallen und Seelilien) sowie Muscheln und ein paar kleine Bergkristalle aus dem untersten Jura.
Kurz vor Jahresende machte ich auf einer Baustelle in Schmerzke (bei Brandenburg) einen besonderen Überraschungsfund. Ein Urlurch (Ichtheostega) hatte offensichtlich einen Trilobiten verschluckt. Das Schwanzschild des Trilobiten hat sich auf einen Wirbel des Urlurches eingeprägt!



2008

Das Jahr 2008 startete mit dem Projekt in Sassnitz und ich belohnte mich mit schönen Funden aus de Kiesgrube und der Steilküste, während mir der kalte Wind um die Ohren pfiff (Fossilien aus der Kreide, dem Silur, dem Tertiär und dem Ordovizium).
Den Sommer verbrachten wir mit der Familie in der Sächsischen Schweiz und auf Usedom an der Ostsee. Letztere Station bot mir Gelegenheit, meine Fossiliensmmlung zu erweitern (aus dem Kambrium, dem Ordovizium, dem Silur und der Kreide).