Eine Exkursion in das nördliche Harzvorland bereicherte die Kreide-Sammlung aus dem schönen Steinbruch von Hoppenstedt.
Im Wesentlichen war das Jahr jedoch durch Alpenexkursionen gekennzeichnet.
Nach dem Besuch der Texel-Gruppe am Meraner Höhenwanderweg durfte die Bletterbachschlucht in den Dolomiten nicht fehlen. Diese Schlucht markiert einzigartig den Wechsel des oberen Perms zur unteren Trias. Im Bachbett dominierten Schiefer und Mergel der Werfener Schichten (Untertrias) neben Sarl-Dolomit (bereits mittlere Trias) und Sandsteinen, Mergeln und Tonen des oberen Perms, welche durch Pflanzenreste und Spurenfossilien Weltbekanntheit erlangten. Auch mir lief eine Spur über den Weg, die mir erst später bewusst wurde - deutlich sind 5 Zehen. In Abgleich mit Lektüre von der Bletterbach-Schlucht kristallisierte sich die Spur unseres Ur-Vorfahrens heraus - die "Mutter" aller Säugetiere - Dicynodontia (zu den Therapsiden gehörig).
Zwischen Schlern und Rosengarten konnten weitere Fossilien aus dem mittleren bis oberen Trias geborgen werden - vor allem Schnecken, Muscheln und kleine Ammoniten. Am interessantesten war jedoch ein Fund, der nach langen Recherchen als Fußknochen-Rest von Askeptosaurus italicus interpretiert wird.
Im Sommer waren dann die französischen Alpen an der Reihe. Mit dem Ort La Clusaz als Ausgangspunkt konnte das Helvetikum der französischen Alpen ausführlich studiert werden. Die Kreide- und Tertiär-Fossilien sind nicht spektakulär, haben aber zur Allgemeinbildung beigetragen. Typisch sind Rudisten-Reste sowie Nummulithen-Kalke und wenige Fossilien in Flysch-Sedimenten (eher dürftig erhaltene Pflanzen- und Muschelreste). Die Jura-Schichten bestanden aus massiven Kalken (ehemalige Riffe) des Tithon sowie Tiefseesedimenten (Terre noire). Letztere enthielten pyritisierte Spuren, die an Seelinien erinnern sowie einen Seeigel (Nucleolites mit "gespiegelten" Stachelansätzen?).